denkmal 2008 | 20.11.08 - 22.11.08 | Leipzig
"Alle unter einem Dach" - wohnen im Mehr-Generationen-Haus

Info: Viele alte Menschen fühlen sich allein und nicht mehr gebraucht. Zahlreiche junge Familien suchen verzweifelt nach einem Babysitter und finden keinen. Beiden kann geholfen werden: in "Mehr-Generationen-Häusern" helfen sich die Bewohner gegenseitig aus, wenn es mal klemmt. Jeder ist mit seinen speziellen Erfahrungen und Möglichkeiten wichtig. Ein Ansatz für eine etwas andere WG, die in Zeiten unbezahlbarer Plätze in Altenpflegeheimen und Kinderkrippen eine Lösung sein kann.

Anmoderation: Was tun, wenn der Babysitter absagt? Beten, dass noch kurzfristig ein Ersatz zu organisieren ist! In der Regel scheitert der Kinoabend am Ende aber doch wieder. Oma und Opa können nicht einspringen, denn die wohnen einfach zu weit weg. Zumindest bis jetzt. Schließlich liegt doch in Zeiten unbezahlbarer Altenpflegeheime und teurer Kinderkrippen-Plätze im Grunde nichts näher, als mit der ganzen Familie unter einem Dach zu leben. Das lohnt sich - und zwar auch finanziell: das Land Niedersachsen unterstützt solche "Mehr-Generationen-Häuser" mit insgesamt rund 200.000 Euro in fünf Jahren. Ina Mahlmut vom "Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege" im sächsischen Trebsen wirbt auf der Leipziger Messe "denkmal 2008" für diese etwas anderen WGs.

O-Ton 1: "Das Besondere ist natürlich das Begegnen von mehreren Generationen unter einem Dach ... und das kann man natürlich auch in einem Denkmal realisieren, wenn man es geschickt anstellt."

Zwischenmoderation: Und das kann für ältere Menschen, die noch gebraucht werden wollen, eine echte Alternative zum tristen Altersheim bedeuten.

O-Ton 2: "Sicherlich. Wenn die Menschen so fit sind, dass sie sich da selber bewegen können ... Das Begegnen mit der jüngeren Generation ist ja sicherlich für die Senioren auch sehr gewinnbringend."

Zwischenmoderation: Wer ganz ehrlich ist, muss allerdings auch zugeben, dass 24 Stunden mit der Familie unter einem Dach mitunter ziemlich anstrengend werden könnten. Deswegen wird schon beim Bau darauf geachtet, dass jeder die Möglichkeit hat, sich bei Bedarf auszuklinken.

O-Ton 3: " Wenn wir tatsächlich das Wohnen in den Mehr-Generationen-Häusern mit vorsehen, ist es natürlich schon so, dass jeder seinen eigenen Wohnbereich hat ... damit dann auch die Geräuschbelastung, die ja heutzutage auch nicht mehr jeder so gerne erträgt, gemindert ist."

Abmoderation: Bisher gibt es übrigens rund 500 dieser Wohngemeinschaften in Deutschland. Die nächste in Ihrer Nähe finden Sie auf www.mehrgenerationenhaeuser.de. Dort gibt es auch die passenden Antragsunterlagen für alle, die selbst so einen Haushalt gründen und sich fördern lassen möchten. Verschiedene Konzepte für "Mehr-Generationen-Häuser" gibt es auf der Leipziger Messe "denkmal 2008" noch bis Samstag zu sehen.

O-Ton: Dipl. Ing. Ina Mahlgut, Projektkoordinatorin der Messeakademie, Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege e.V., 04687 Trebsen
Länge: 1:08 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Jens Breuer

erstellt: 21.11.2008 
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